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Klimaschutz und Energieeinsparung sind wichtige Bausteine der Immobilienwirtschaft. Auch für Investoren von Baudenkmälern stellt sich daher die Frage: Welche Sanierungsmöglichkeiten gibt es, um aktuellen Klimastandards zu entsprechen, und wie lassen sich anfallende Kosten am vorteilhaftesten finanzieren? Joachim Bongard, Baudenkmalexperte mit über 25 Jahren Erfahrung hat die Antworten:
Herr Bongard, wie kann ein Bauträger Klimaschutz und Energieeinsparung sinnvoll kombinieren?
Es gibt viele Möglichkeiten, Klimaschutz und Energieeinsparung bei der Sanierung von denkmalgeschützten Immobilien unter einem Dach zu vereinen. Der erste Ansprechpartner für einen Bauträger ist ein qualifizierter Energieberater oder Sachverständiger. Gemeinsam mit Ihnen wird dann ein energetisches Konzept für das Baudenkmal erstellt – auch die Bauweise und Bausubstanz wird dabei vollumfänglich berücksichtigt. Die Auswahl einer Innen- oder Außendämmung ist von zentraler Bedeutung und hängt sehr stark von der jeweiligen Bausubstanz und den Vorgaben des Denkmalamtes ab. Welche Heizungsart gewählt wird, ist ebenfalls für die Energieeffizienz entscheidend. Hochisolierte Fenster und Türen leisten, zusammen mit einem fachmännisch gedämmten Dach, einen entscheidenden Beitrag zur Energieeinsparung. Gedämmte Gebäude haben generell einen deutlich geringeren Luftaustausch als ungedämmte. Ein entsprechendes Lüftungssystem sollte daher unbedingt in Betracht gezogen werden, um Spätschäden zu vermeiden.
Und welche Vorteile ergeben sich durch diese Maßnahmen?
Die Nachfrage nach denkmalgeschützten Immobilien ist enorm. Für unsere Kunden spielt ein ausgewogenes Rendite-/Risikoprofil eine zentrale Rolle. Ein Weg der Optimierung ist z. B., die Finanzierungskosten zu senken und – wenn – möglich die Erträge, etwa die Miete, für den Investor sinnvoll und nachhaltig zu steigern. Hierbei spielt die energetische Sanierung eine zentrale Rolle. Eine energetisch sanierte Wohnung verursacht erheblich geringere Nebenkosten. Wir stellen hier oftmals eine Kostenhalbierung fest.
Entscheidend für Mieter ist meist die Warmmiete. Die eingesparten Nebenkosten führen so in aller Regel zu einer Erhöhung der Kaltmiete. Hierdurch bezieht der Investor höhere Erträge, die ihm bei einer Fremdfinanzierung seiner Immobilie eine schnellere Entschuldung ermöglichen. Kernpunkt vieler Investitionen ist eine gänzliche oder teilweise Finanzierung. Die Optimierung erfolgt hier über den Einbau der Förderprogramme der KfW Bank. Je nach vorheriger Nutzungsart der Immobilie lassen sich verschiedene Programme miteinander kombinieren. Teilweise können bis zu 60 % des Kaufpreises über diese Programme finanziert werden, und zwar zu aktuell 1 % Zins p. a. Dies führt zu einer deutlichen Senkung des Zinsaufwands und somit zu mehr Sicherheit und einer schnelleren Rückzahlung des Darlehens. Je nach erreichtem Effizienzstandard werden zusätzlich noch Tilgungszuschüsse durch die KfW Bank gewährt. Im Idealfall lassen sich auch Darlehen für eine „altersgerechte Sanierung“ arrangieren. Somit erhält der Investor eine altersgerechte und energetisch hochwertige Immobilie, die auch in Zukunft überproportionale Wertsicherheit gewährleistet. Sollte der Investor seine Immobilie später veräußern wollen, wird er aufgrund des energetischen Instandhaltungsrückstaus kaum bis keine Abschläge zu befürchten haben. Die energetische Sanierung ist somit eine einträgliche und werthaltige Investition beim Immobilienerwerb. Für uns stehen Projekte mit energetischer Sanierung im Fokus, um unseren Kunden diese Vorteile zu ermöglichen.